Bergwiesenvielfalt Rübenau

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Familie:
Merkmale:
Blütezeit:
bis
Vorkommen:
Bemerkungen:
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Potentilla erecta
Familie:
Rosengewächse
Merkmale:
Blüten: gelb, ca. 1 cm Durchmesser, lang gestielt, meist mit vier Kronblättern (zuweilen auch fünf oder sechs); 10 bis 40 cm hoch; Stängel liegend bis aufrecht; die wenigen Grundblätter langgestielt, die Stängelblätter meist sitzend, fast alle dreiblättrig, jedoch durch die großen Nebenblätter am Blattgrund oft fünfblättrig gefingert erscheinend
Blütezeit:
Mai bis September
Vorkommen:
auf feuchten Bergwiesen, in Feuchtheiden und lichten sauren Eichenwäldern; im Ost-Erzgebirge bis in die höchsten Lagen; nur stellenweise häufig
Bemerkungen:
Der Wurzelstock wird in der Kräuterheilkunde als wirksames Mittel gegen Durchfallerkrankungen verwendet. Beim Anschneiden tritt blutroter Saft aus (Name).
Ähnliche Arten:
weitere Arten: weitere gelbblühende Fingerkraut-Arten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Flach- und Hügelland, kommen teilweise aber auch bis in die mittleren Berglagen vor. Dazu zählen u.a.: Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina): Grundblätter aus
Foto: Kay Meister

Nardus stricta
Familie:
Süßgräser
Merkmale:
10 - 30 cm, horstig, borstenartige Blätter grundständig, graugrün, verbleiben nach dem Absterben noch lange als zähe anfänglich graue, später braune Fäden an den Horsten, Stängel oben rau, überragt Blätter, Ähre einseitswendig (nur nach einer Seite des Stengels gerichtet), dünn, meist graugrün.
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
namensgebende Art der Borstgrasrasen (die magersten, meist sauren Wiesen und Weiden), Heiden, im Bergland noch verbreitet.
Bemerkungen:
Borstgrasrasen waren früher im Erzgebirge weit verbreitet, nachdem durch jahrhunderte lange landwirtschaftliche Nutzung von vielen Bergwiesen immer nur Nährstoffe entzogen wurden. Durch die intensive Düngung der letzten Jahrzehnte (und die heutige hohe Abgasbelastung mit Stickoxiden) sind Borstgrasrasen europaweit selten geworden. Die letzten entsprechenden Biotope im Ost-Erzgebirge bedürfen deshalb besonderer Pflege
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Dactylorhiza majalis
Familie:
Orchideen
Merkmale:
Blüten: purpurn, Unterlippe mit dunklerer variabler Fleckung; 20 - 45 cm, Blätter meist braun gefleckt, Stängel mit drei bis sechs Blättern bis zum Blütenstand, auch innerhalb des Blütenstandes Laubblätter ("Tragblätter"), Tragblätter die Blüten teilweise überragend
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
Nasswiesen, Flachmoore, verbreitet vor allem im oberen Bergland
Bemerkungen:
häufigste heimische Orchidee, die örtlich noch zu Hunderten oder gar Tausenden vorkommt, dennoch gingen die Bestände stark zurück, vor allem durch Nutzungsaufgabe kleiner Nasswiesen. Geschützt!
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Meum athamanticum
Familie:
Doldengewächse
Merkmale:
Blüten: weiß (manchmal hellgelb oder rosa), sehr klein, in 5- bis 15-strahligen, doppelt verzweigten Dolden; 6 feine Hüllblätter unter der Gesamtdolde; 10 – 45 cm hoch, meist unverzweigter, gefurchter Stängel; Blätter 2- bis 4-fach gefiedert mit haarfeinen, 2- 6 mm langen, fein zugespitzten Zipfeln; Früchte 6 – 8 mm lang und 3 – 4 mm breit, mit stark hervor tretenden Rippen; markanter "Köppernickelduft" der Erzgebirgsluft
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
typische und häufige Art der Bergwiesen im Ost-Erzgebirge; ansonsten nur in wenigen deutschen Mittelgebirgen
Bemerkungen:
wegen des kräftig würzigen Geschmacks, zur Herstellung von Salaten, Suppen, Fleischgerichten und Soßen geeignet; jedoch nicht für Schwangere geeignet ("Bärwurz" kommt von "gebären"); in Bayern wird aus Bärwurz Likör hergestellt
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Luzula campestris
Familie:
Binsengewächse
Merkmale:
5 –25 cm, oft bräunlich überlaufen, Blätter bis 4 mm breit, Blattränder mit langen Wimperhaaren, Blütenstand doldenförmig, mit fast gleichlangen Einzelblütenständen, zur Fruchtreife teilweise überhängend, meist ein Einzelblütenstand ungestielt
Blütezeit:
März bis April
Vorkommen:
Magerwiesen, Zwergstrauchheiden, überall häufig bis ins obere Bergland.
Bemerkungen:
Die Fruchtstände sollen süßlich schmecken (Hasenbrot). Die Samen haben ein ölhaltiges Anhängsel, welche die Ameisen sammeln und die Pflanzen dadurch weiterverbreiten.
Ähnliche Arten:
Etwas später im Frühling (Mai) erscheint die nah verwandte Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora) auf ähnlichen Standorten, mit mehr und länger gestielten Blütenständen.
Foto: Kay Meister

Thlaspi caerulescens
Familie:
Kreuzblütengewächse
Merkmale:
Blüten: weiß, rötlich oder hellviolett überlaufen, 2 - 4 mm, in endständigen Trauben; 10 - 30 cm, meist mehrere unverzweigte Stängel aus einer Rosette hervortretend; nur Grundblätter gestielt; Früchte oben schmal geflügelt, Fruchtstand wird während der Samenreife länger
Blütezeit:
März bis Juni
Vorkommen:
nur gebietsweise auftretend, Verbreitungsschwerpunkt im Erzgebirge und Vogtland; hier meist häufig auf Bergwiesen, magere Brachflächen, Waldränder; auch oder sogar bevorzugt auf schwermetallhaltigen Böden
Bemerkungen:
einer der allerersten Frühlingsblüher, der mitunter bereits im Februar auffällt; wegen seines Auftretens auf Bergbauhalden galt die Art als Schwermetallzeiger
Ähnliche Arten:
zahlreiche ähnlich große, weiß oder rötlich blühende Kreuzblütengewächse, die nur mittels weiter führender Literatur genau bestimmt werden können. Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense) Blüte rein weiß, keine Grundblattrosette; weit verbreitet und fast übera
Foto: Kay Meister

Euphrasia officinalis agg.
Familie:
Braunwurzgewächse
Merkmale:
Blüten: weiß, mitunter leicht violett, mit gelbem Schlundfleck; einjährig, bis 45 cm hoch, Blätter eiförmig, gezähnt, obere Blätter mit langer Spitze
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
nicht zu trockene, kurzrasige Wiesen und Weiden, stark gefährdete Art
Bemerkungen:
vielgestaltige Art mit mehreren schwer unterscheidbaren Unterarten. Wurzel-Halbschmarotzer.
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Rhinanthus minor
Familie:
Braunwurzgewächse
Merkmale:
Blüte: gelb, mit hellem Oberlippenzahn; einjährig; bis 40 cm hoch, Stängel teilweise verzweigt, Blätter lanzettlich, obere mehr oder weniger rhombisch bis dreieckig, gezähnt
Blütezeit:
Juni bis Juli
Vorkommen:
Mähwiesen und Böschungen, in den oberen Berglagen noch relativ häufig, sonst heute selten und im starken Rückgang
Bemerkungen:
Als Wurzel-Halbschmarotzer (an Gräsern und Schmetterlingsblütlern) war Klappertopf früher ein gefürchtetes Wiesenunkraut, das sich auf spät gemähten Wiesen massenhaft ausbreiten konnte. Weil es solche mageren Mähwiesen heute kaum noch gibt, ist auch der Klappertopf vielerorts selten geworden. Der Name stammt vom klappernden Geräusch, das die reifen Samenkapseln im Sommerwind und bei der Heumahd verursachen.
Ähnliche Arten:
Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius): bis 60 cm hoch; gelbe Blüte mit violettem Oberlippenzahn, Blütezeit später als Kleiner Klappertopf (Juli/August); vor allem im Gebirge auf mageren, meist feuchten Mähwiesen; heute selten und stark gefährdet
Foto: Kay Meister

Hieracium pilosella
Familie:
Korbblütengewächse
Merkmale:
Blüten: hellgelb, außen rot gestreift; 5 - 25 cm hoch, mit langen Ausläufern; Blätter lanzettlich bis schmal eiförmig, unterseits hell filzig behaart, an jedem Stängel ein Blütenkopf, unbeblättert
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
Magerrasen, Ruderalstellen, lichte Wälder und Gebüsche, häufig bis ins obere Bergland (einerseits Rückgang auf ehemaligen Magerwiesen, andererseits Zunahme entlang neugebauter Straßen usw.)
Bemerkungen:
verträgt auch beträchtliche Trockenheit - dann rollen sich die Blätter zusammen, so dass die helle (reflektierende) Unterseite nach oben zeigt
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Campanula rotundifolia
Familie:
Glockenblumengewächse
Merkmale:
Blüten: blau, glockenförmig; 10 - 30 cm, meist mit mehreren Stängeln; Stängelblätter linealisch, Grundblätter ei- bis herzförmig, gestielt
Blütezeit:
Juni bis September
Vorkommen:
Felsfluren, Magerrasen, Heiden, lichte Wälder, noch häufig (doch wegen Verlust an mageren, besonnten Standorten im Rückgang)
Bemerkungen:
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Phyteuma nigrum
Familie:
Glockenblumengewächse
Merkmale:
Blüten: dunkel violett; 20 - 50 cm hoch; untere Blätter herzförmig, gestielt, mittlere und obere kleiner mit verschmälertem Grund sitzend, gezähnt
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
frische Wiesen, Laubmischwälder; im Ost-Erzgebirge nur wenige Vorkommen, auffallend häufiger im mittleren Erzgebirge mit markanter Verbreitungsgrenze an der Flöha
Bemerkungen:
Vorwarnstufe der Roten Liste Sachsens
Ähnliche Arten:
weitere Art: Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare): blaue rundliche Blütenköpfchen; vom Aussterben bedrohte Art, sehr starker Rückgang, nur noch wenige Stellen auf Bergwiesen am Ostrand des Ost-Erzgebirges
Foto: Kay Meister

Cirsium heterophyllum (Cirsium helenioides)
Familie:
Korbblütengewächse
Merkmale:
Blüten: purpurrot, meist einzeln, groß (bis 5 cm), im Frühsommer sehr auffällig; 40 - 100 cm, Blätter sehr verschieden: ungeteilt oder fiederspaltig, unterseits weißfilzig, teilweise stängelumfassend, (fast) ohne Stacheln, Stängel kaum verzweigt
Blütezeit:
Juni bis Juli
Vorkommen:
(feuchte) Bergwiesen, Feuchtstaudenfluren, Charakterart des Berglandes, verbreitet wächst meist oberhalb 400 m, unterhalb ist sie nur vereinzelt zu finden
Bemerkungen:
Die Art ist durch ihre großen purpurroten Blütenköpfe während der Blütezeit sehr auffällig. Sie bastardiert auch mit anderen Disteln.
Ähnliche Arten:
weitere Arten: Lanzett-Kratzdistel (Cirsium vulgare): Stängel spinnwebig behaart und durch herablaufende Blattränder stachelig geflügelt. Die Abschnitte der fiederteiligen Blätter laufen in einen kräftigen gelblichen Stachel aus; häufig auf besonnten Schu
Foto: Kay Meister

Veronica officinalis
Familie:
Braunwurzgewächse
Merkmale:
Blüten: hellblau, hellviolett bis weißlich, in bis 25-blütiger Traube, Pflanze kriechend, bis 40 cm lang, wurzelnd, mit aufrechten, blütentragenden Seitentrieben bis 10 cm hoch, Blätter oval, gegenständig, behaart, fein gesägt
Blütezeit:
Juni bis August
Vorkommen:
magere Waldränder und Böschungen, vor allem im Bergland noch häufig, jedoch auch hier im Rückgang
Bemerkungen:
in der Volksmedizin bei Erkrankungen der Atem- und Verdauungsorgane angewendet
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Bistorta officinalis (Polygonum bistorta)
Familie:
Knöterichgewächse
Merkmale:
Blüten: rosa, 4 - 5 mm lang und in dichten, 2 - 7 cm langen walzenförmigen Scheinähren; 20 bis 100 cm; aufrechter, unverzweigter Stängel; Wurzel schlangenartig gewunden; Grundblätter oval bis länglich und bis 15 cm lang; Oberseite der Blätter dunkelgrün, Unterseite bläulichgrün; Nussfrüchte braun, scharf dreikantig
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
weit verbreitet in feuchten Wiesen und Hochstaudenfluren; in Sachsen vorrangig in den höheren Lagen (z.B. Erzgebirge)
Bemerkungen:
Die wegen ihrer Blütenform auch als "Zahnbürste" bezeichnete Pflanze kann als Gemüse-, Salat- und als Heilpflanze gegen Hals-, Magen- und Darmkrankheiten genutzt werden. Zu den Knöterichen gehört auch der in vielen Gärten angebaute Rhabarber.
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Leucanthemum vulgare agg.
Familie:
Korbblütengewächse
Merkmale:
äußere Blüten (Zungenblüten) weiß, innere Blüten (Röhrenblüten) gelb; 20 - 80 cm, Blätter fiederlappig bis fiederspaltig, zum Grund verschmälert, unterste Blattzähne halbstängelumfassend
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
Mähwiesen, Ruderalstellen, verbreitet bis ins obere Bergland, basenliebend
Bemerkungen:
junge Blätter wurden als Salat verwendet; im übrigen galt die Pflanze als Wiesen-Unkraut (Ausbreitung durch Heumahd, jedoch geringer Futterwert)
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Briza media
Familie:
Süßgräser
Merkmale:
20 - 50 cm, Blätter bis 15 cm lang, bis 4 mm breit, glatt und unbehaart, kurz bespitzt, am Rand etwas rau, Blattscheiden glatt, Halme dünn, glatt aufrecht, viele vegetative Triebe, dünne, geschlängelte Rispenäste, an denen herzförmige Ährchen hängen, diese Ährchen sind häufig leicht violett gefärbt.
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
sowohl nasse wie auch trockene Magerrasen, aber auch in jährlich gemähten Heuwiesen; rascher Rückgang bei Beweidung oder Eutrophjerung, daher heute stark im Rückgang (im Bergland noch etwas häufiger)
Bemerkungen:
beliebtes Ziergras; gefährdete Art
Ähnliche Arten:
Foto: Kay Meister

Die Pflanzenbeschreibungen entstammen dem Naturführer Ost-Erzgebirge Band 1 Pflanzen und Tiere (2007 herausgegeben von der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. )

Wandertouren im Bergwiesenvielfalt Rübenau

Hinweise zur Tour

Erleben Sie die Vielfalt der Pflanzen auf den wertvollen Bergwiesen in Rübenau. In der größten Streusiedlung Ostdeutschlands lassen sich diese Kleinode eindrucksoll entdecken. https://www.regiocrowd.com/erzgebirge/crowdfunding/bergwiesen/

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