Um Kipsdorf und Bärenfels

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Pteridium aquilinum
Familie:
Adlerfarngewächse
Merkmale:
bis 2 m hoher (im Erzgebirge jedoch kaum über 1,5 m) Farn mit stark verzweigten, weithin kriechendem Wurzelstock (Rhizom); Blattstiele bis 1 cm dick und auf der Unterseite rinnenförmig gefurcht; einzeln aus dem Boden aufsteigende, gewöhnlich sehr große Blätter ("Wedel", im Umriss dreieckförmig), derb, zwei- bis vierfach gefiedert und charakteristisch bogig überhängend, im Sommer hell- bis frischgrün, im Herbst erst gelb, dann bräunlich;
Blütezeit:
Juli bis September
Vorkommen:
fast weltweit verbreitet, bevorzugt in bodensauren Eichenwäldern, Kiefernforsten und auf basenarmen Kahlschlagflächen; im Erzgebirge auf tiefere und mittlere Lagen beschränkt; Adlerfarn zeigt häufig eine gewisse Wasserzügigkeit im Boden an
Bemerkungen:
Die Rhizome (unterirdische Sprossteile und deren Ausläufer) können sehr groß und alt werden (bis zu 50 m Länge und 1000 Jahre); alle Pflanzenteile gelten als giftig (werden jedoch in anderen Gegenden der Welt durchaus als Nahrung zubereitet)
Ähnliche Arten:
Foto: Christian Zänker

Rubus fruticosus agg.
Familie:
Rosengewächse
Merkmale:
Sehr komplexe Gruppe von allein in Sachsen mehreren Dutzend (oft schwer zu unterscheidenden) Kleinarten. Niedrige Sträucher mit meist kriechenden oder gebogenen, bei manchen Arten aber auch bis zu 2 m hohen, aufrechten Stängeln; auch Form der Stacheln an den Stängeln sowie Blätter und Früchte je nach Kleinart sehr unterschiedlich; Blätter drei- bis fünfzählig gefiedert, oft wintergrün; Einzelblättchen eiförmig zugespitzt, gesägt, sitzend oder gestielt, Blattstiele meist stachlig; Blüten in lockeren Rispen, weiß oder rosa und 20 - 30 mm im Durchmesser; Früchte (Sammelfrucht aus 20 bis 50 Einzelfrüchten) erst rot, dann glänzend schwarz werdend
Blütezeit:
Mai bis September
Vorkommen:
je nach Art sehr unterschiedlich, überwiegend aber lichte Wälder und Waldrandbereiche mit nährstoffreichen Böden; einige Arten bis ins obere Bergland häufig, viele weitere aber nur in wärmebegünstigten Lagen des Hügellandes.
Bemerkungen:
in mehreren Hundert Kleinarten fast auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde verbreitet; davon mehrere Arten auch im Ost-Erzgebirge häufig (z. B. die liegende Art Rubus pedemontanus und die sich durch große, sehr gut schmeckende Früchte auszeichnende Art Rubus plicatus), andere nur örtlich auftretend. Die Beeren sind vielseitig in der Küche verwendbar. Aus den Blättern kann ein Tee zubereitet werden, der blutreinigend und als Mittel gegen Durchfall wirkt.
Ähnliche Arten:
Foto: Christian Zänker

Galeopsis speciosa
Familie:
Lippenblütengewächse
Merkmale:
Blüten: hellgelb mit violetter Unterlippe (durch die leuchtend-bunten Blüten schon von weitem auffallend), Kelchzähne stechend; einjährige Pflanze; 50 - 100 cm; Blätter gegenständig, eiförmig bis breit lanzettlich
Blütezeit:
Juni bis Oktober
Vorkommen:
feuchte Weg- und Waldränder, brachliegende Feuchtwiesen; Ruderalstellen, gelegentlich auch (feuchte) Laubwälder; häufig bis ins obere Bergland
Bemerkungen:
Ähnliche Arten:
Foto: Konrad Knauthe

Impatiens noli-tangere
Familie:
Balsaminengewächse
Merkmale:
Blüten: gelb (innen rot punktiert), mit Sporn, einzeln oder bis zu vier Blüten in den Blattachseln an abwärts gebogenen Stielen; 30 bis 80 cm hoch, einjährig; längliche, eiförmige, grob gezähnte Blätter; Frucht 2 – 3 cm lang, keulenförmig, reife Früchte platzen bei Berührung auf und schleudern die Samen bis zu mehrere Meter weit
Blütezeit:
Juni bis September
Vorkommen:
weit verbreitet in Laub- und Mischwäldern auf nährstoffreichen, feuchten bis nassen Böden; beschattete Quellmulden und Bachufer
Bemerkungen:
Interessant ist der lateinische Name (impatiens = ungeduldig; noli-tangere = rühre mich nicht an)
Ähnliche Arten:
Kleinbütiges Springkraut (Impatiens parviflora): etwas kleiner und mit hellgelber Blütenfarbe, im 19. Jh. aus dem Berliner Botanischen Garten verwildert und heute fast in ganz Mitteleuropa verwildert, auch auf etwas trockeneren (vor allem lehmigen) Böden
Foto: Sina Klingner

Euphrasia officinalis agg.
Familie:
Braunwurzgewächse
Merkmale:
Blüten: weiß, mitunter leicht violett, mit gelbem Schlundfleck; einjährig, bis 45 cm hoch, Blätter eiförmig, gezähnt, obere Blätter mit langer Spitze
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
nicht zu trockene, kurzrasige Wiesen und Weiden, stark gefährdete Art
Bemerkungen:
vielgestaltige Art mit mehreren schwer unterscheidbaren Unterarten. Wurzel-Halbschmarotzer.
Ähnliche Arten:
Foto: Simone Heinz

Lotus corniculatus
Familie:
Schmetterlingsblütengewächse
Merkmale:
Blüten: gelb (außen manchmal rötlich), in doldenähnlichen, gestielten Köpfen mit 3 bis 8 ca. 15 mm langen Einzelblüten und drei kleinen Hochblättern; 5 - 40 cm hoch, mit aufsteigendem oder niederliegendem, kantigem Stängel (innen nicht hohl - Unterschied zum Sumpf-Hornklee); Blätter aus fünf Blättchen zusammengesetzt, davon obere drei Blättchen kurz gestielt, unteres Paar direkt am Stängel
Blütezeit:
Mai bis September
Vorkommen:
auf mäßig trockenen Wiesen und Weiden, trockenen Ruderalfluren und an Wegrändern; vom sächsischen Tiefland bis in die oberen Lagen des Erzgebirges
Bemerkungen:
Ähnliche Arten:
Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus, Lotus uliginosus): dem Gemeinen Hornklee sehr ähnlich, aber meist aufrecht wachsend, mehr oder weniger stark behaart, hohler Stängel und breitere, oft bläulichgrüne Blätter; häufig in Nasswiesen, Quellsümpfen und an Tei
Foto: Sina Klingner

Rubus idaeus
Familie:
Rosengewächse
Merkmale:
niedriger Strauch (50 bis 150 cm), Stängel mit feinen Stacheln, Blätter gefiedert mit 5 - 7 eiförmigen, zugespitzten, grob gesägten Fiederblättchen, unterseits weiß-flaumig; Blüten weiß, in lockeren Büscheln von bis zu zehn Einzelblüten; reife Himbeeren sind rot und bestehen aus vielen kleinen einzelnen Früchten mit jeweils einem Samenkorn
Blütezeit:
Mai bis Juni
Vorkommen:
auf Waldlichtungen, Kahlschlägen, Straßen- und Bahnböschungen sowie in Gebüschen, Hecken und lichten Wäldern; im Erzgebirge sehr häufig (deutlich häufiger als im sächsischen Tiefland)
Bemerkungen:
Die Früchte sind sehr schmackhaft, vitaminreich und vielseitig in der Küche verwendbar. Die (vorzugsweise in der Blütezeit gesammelten) Blätter können zu Tee verarbeitet werden, der blutreinigend, fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt.
Ähnliche Arten:
Foto: Simone Heinz

Ajuga reptans
Familie:
Lippenblütengewächse
Merkmale:
Blüten: kräftig blau, besonders im Frühling sehr auffällig; bis 30 cm hoch, mit kreuzgegenständigen Blättern (von unten nach oben kleiner werdend); oberirdische Ausläufer
Blütezeit:
April bis August
Vorkommen:
feuchte Wiesen, Gebüsche, Wegränder, Grabenränder, fast überall häufig
Bemerkungen:
Eine Form mit roten Blättern wird als Zierpflanze gezogen
Ähnliche Arten:
weitere Art: Heide-Günsel (Ajuga genevensis): stark behaart, keine oberirdischen Ausläufer, wärmeliebend, nur in den unteren Berglagen und auch dort nicht häufig
Foto: Nils Kochan

Fagus sylvatica
Familie:
Buchengewächse
Merkmale:
Bis 30 m hoher Laubbaum; Rinde glatt, grau, auch bei älteren Exemplaren kaum rissig; Höchstalter 300 Jahre; Äste meist steil aufrecht und an den Enden nur wenig überhängend; Blätter kurz gestielt, 5 - 10 cm lang und länglich-elliptisch; männliche Blüten in Büscheln, weibliche Blüten einzeln in einer vierklappigen Hülle eingeschlossen; Früchte: Bucheckern; Schattenbaumart
Blütezeit:
April bis Mai
Vorkommen:
: vor der Besiedlung häufigster Baum des Ost-Erzgebirges; konkurrenzkräftigste Baumart auf "mittleren" Standorten (vor allem keine Bodennässe, aber ausreichende Niederschläge), entsprechend Vorkommen von den unteren Berglagen bis zum höchsten Gipfel (Buch
Bemerkungen:
während Rotbuchen das Schwefeldioxid-Waldsterben der 70er bis 90er Jahre relativ gut überstanden haben, leiden sie heute ganz besonders an den hohen Ozon-Belastungen, die v.a. auf Autoabgase zurückgehen ("neuartige Waldschäden"). Die in Parkanlagen gepflanzten Blutbuchen und Hängebuchen sind Zuchtformen der heimischen Rotbuche.
Ähnliche Arten:
Hain-Buche (Weiß-Buche Carpinus betulus): nicht mit der Rot-Buche verwandt, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse; glatte, graue Rinde mit auffälligen Längswülsten (Stammquerschnitt daher mit vielen Buchten); in nährstoffreicheren Laubwäldern des
Foto: Sina Klingner

Silene dioica (Melandrium rubrum)
Familie:
Nelkengewächse
Merkmale:
Blüten: rot, zahlreich, männliche und weibliche getrennt); röhrenförmiger Kelch mit 5 tief zweilappigen Kronenblättern; zwei- oder mehrjährige, 30 - 80 cm hohe, drüsig behaarte Pflanze; Blätter 2 - 3 cm lang, sitzend, eiförmig zugespitzt
Blütezeit:
April bis September
Vorkommen:
bevorzugt in lichten Wäldern, in Staudenfluren und Gebüschen; häufig
Bemerkungen:
Ähnliche Arten:
Foto: Konrad Knauthe

Digitalis purpurea
Familie:
Braunwurzgewächse
Merkmale:
Blüten: purpurrot oder weiß; Pflanze zweijährig, 1. Jahr Rosette eiförmiger bis länglich eiförmiger Blätter, 2. Jahr bis 1,50 m hoher Stängel mit langer Blütentraube
Blütezeit:
Juni bis August
Vorkommen:
Wälder, Gebüsche, Wald-, Wegränder, vor allem im Bergland verbreitet
Bemerkungen:
Die ganze Pflanze ist stark giftig und wurde früher medizinisch zur Bereitung von Herzmitteln genutzt, war aber aufgrund des stark schwankenden Wirkstoffgehaltes sehr bedenklich in der Anwendung. Die ursprünglich im westlichen Mitteleuropa beheimatete Art wurde im 19. Jahrhundert an verschiedenen Stellen in Sachsen ausgesät und von dort weiterverbreitet. Wegen ihrer Attraktivität wird sie in Gärten oft als Zierpflanze gezogen und verwildert von dort leicht.
Ähnliche Arten:
weitere Art: Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora): gelbe Blüten, wärmeliebend, selten in den Laubwäldern des unteren Berglandes, gefährdete Art
Foto: Sina Klingner

Abies alba
Familie:
Kieferngewächse
Merkmale:
Immergrüner, bis etwa 50 m hoher Nadelbaum mit kräftigem, geraden Stamm; ältere Äste fast waagerecht abstehend, jüngere Äste und Zweige der Gipfelregion schräg aufrecht; Rinde grau gefärbt und glatt (erst im Alter zunehmend rissig), Nadeln höchstens 3 cm lang, biegsam, vorn stumpf, oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite mit zwei hellen Streifen; Zapfen um 10 cm lang, aufrecht walzenförmig, anfangs grün, später orangebraun, zur Reifezeit blassbraun, Samen fallen aus dem stehenden Zapfen aus (Zapfen fällt nicht zu Boden wie Fichtenzapfen)
Blütezeit:
bis
Vorkommen:
Bergmischwälder, kühle, nicht zu trockene Standorte; einstmals eine der Hauptbaumarten des Ost-Erzgebirges, durch Kahlschlagsforstwirtschaft und Luftverschmutzung selten geworden (weniger als 1000 Alttannen im Ost-Erzgebirge).
Bemerkungen:
In Gärten und Parkanlagen gibt es mehrere, meist ähnlich aussehende Arten wie Nordmanntanne (häufig auch in Weihnachtsbaumkulturen), Koreatanne und Coloradotanne
Ähnliche Arten:
Foto: Sina Klingner

Die Pflanzenbeschreibungen entstammen dem Naturführer Ost-Erzgebirge Band 1 Pflanzen und Tiere (2007 herausgegeben von der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. )

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