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Pteridium aquilinum
- Familie: Adlerfarngewächse
- Merkmale: bis 2 m hoher (im Erzgebirge jedoch kaum über 1,5 m) Farn mit stark verzweigten, weithin kriechendem Wurzelstock (Rhizom); Blattstiele bis 1 cm dick und auf der Unterseite rinnenförmig gefurcht; einzeln aus dem Boden aufsteigende, gewöhnlich sehr große Blätter ("Wedel", im Umriss dreieckförmig), derb, zwei- bis vierfach gefiedert und charakteristisch bogig überhängend, im Sommer hell- bis frischgrün, im Herbst erst gelb, dann bräunlich;
- Blütezeit: Juli bis September
- Vorkommen: fast weltweit verbreitet, bevorzugt in bodensauren Eichenwäldern, Kiefernforsten und auf basenarmen Kahlschlagflächen; im Erzgebirge auf tiefere und mittlere Lagen beschränkt; Adlerfarn zeigt häufig eine gewisse Wasserzügigkeit im Boden an
- Bemerkungen: Die Rhizome (unterirdische Sprossteile und deren Ausläufer) können sehr groß und alt werden (bis zu 50 m Länge und 1000 Jahre); alle Pflanzenteile gelten als giftig (werden jedoch in anderen Gegenden der Welt durchaus als Nahrung zubereitet)
- Ähnliche Arten:
Rubus fruticosus agg.
- Familie: Rosengewächse
- Merkmale: Sehr komplexe Gruppe von allein in Sachsen mehreren Dutzend (oft schwer zu unterscheidenden) Kleinarten. Niedrige Sträucher mit meist kriechenden oder gebogenen, bei manchen Arten aber auch bis zu 2 m hohen, aufrechten Stängeln; auch Form der Stacheln an den Stängeln sowie Blätter und Früchte je nach Kleinart sehr unterschiedlich; Blätter drei- bis fünfzählig gefiedert, oft wintergrün; Einzelblättchen eiförmig zugespitzt, gesägt, sitzend oder gestielt, Blattstiele meist stachlig; Blüten in lockeren Rispen, weiß oder rosa und 20 - 30 mm im Durchmesser; Früchte (Sammelfrucht aus 20 bis 50 Einzelfrüchten) erst rot, dann glänzend schwarz werdend
- Blütezeit: Mai bis September
- Vorkommen: je nach Art sehr unterschiedlich, überwiegend aber lichte Wälder und Waldrandbereiche mit nährstoffreichen Böden; einige Arten bis ins obere Bergland häufig, viele weitere aber nur in wärmebegünstigten Lagen des Hügellandes.
- Bemerkungen: in mehreren Hundert Kleinarten fast auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde verbreitet; davon mehrere Arten auch im Ost-Erzgebirge häufig (z. B. die liegende Art Rubus pedemontanus und die sich durch große, sehr gut schmeckende Früchte auszeichnende Art Rubus plicatus), andere nur örtlich auftretend. Die Beeren sind vielseitig in der Küche verwendbar. Aus den Blättern kann ein Tee zubereitet werden, der blutreinigend und als Mittel gegen Durchfall wirkt.
- Ähnliche Arten:
Galeopsis speciosa
- Familie: Lippenblütengewächse
- Merkmale: Blüten: hellgelb mit violetter Unterlippe (durch die leuchtend-bunten Blüten schon von weitem auffallend), Kelchzähne stechend; einjährige Pflanze; 50 - 100 cm; Blätter gegenständig, eiförmig bis breit lanzettlich
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Vorkommen: feuchte Weg- und Waldränder, brachliegende Feuchtwiesen; Ruderalstellen, gelegentlich auch (feuchte) Laubwälder; häufig bis ins obere Bergland
- Bemerkungen:
- Ähnliche Arten:
Impatiens noli-tangere
- Familie: Balsaminengewächse
- Merkmale: Blüten: gelb (innen rot punktiert), mit Sporn, einzeln oder bis zu vier Blüten in den Blattachseln an abwärts gebogenen Stielen; 30 bis 80 cm hoch, einjährig; längliche, eiförmige, grob gezähnte Blätter; Frucht 2 – 3 cm lang, keulenförmig, reife Früchte platzen bei Berührung auf und schleudern die Samen bis zu mehrere Meter weit
- Blütezeit: Juni bis September
- Vorkommen: weit verbreitet in Laub- und Mischwäldern auf nährstoffreichen, feuchten bis nassen Böden; beschattete Quellmulden und Bachufer
- Bemerkungen: Interessant ist der lateinische Name (impatiens = ungeduldig; noli-tangere = rühre mich nicht an)
- Ähnliche Arten: Kleinbütiges Springkraut (Impatiens parviflora): etwas kleiner und mit hellgelber Blütenfarbe, im 19. Jh. aus dem Berliner Botanischen Garten verwildert und heute fast in ganz Mitteleuropa verwildert, auch auf etwas trockeneren (vor allem lehmigen) Böden
Euphrasia officinalis agg.
- Familie: Braunwurzgewächse
- Merkmale: Blüten: weiß, mitunter leicht violett, mit gelbem Schlundfleck; einjährig, bis 45 cm hoch, Blätter eiförmig, gezähnt, obere Blätter mit langer Spitze
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Vorkommen: nicht zu trockene, kurzrasige Wiesen und Weiden, stark gefährdete Art
- Bemerkungen: vielgestaltige Art mit mehreren schwer unterscheidbaren Unterarten. Wurzel-Halbschmarotzer.
- Ähnliche Arten:
Lotus corniculatus
- Familie: Schmetterlingsblütengewächse
- Merkmale: Blüten: gelb (außen manchmal rötlich), in doldenähnlichen, gestielten Köpfen mit 3 bis 8 ca. 15 mm langen Einzelblüten und drei kleinen Hochblättern; 5 - 40 cm hoch, mit aufsteigendem oder niederliegendem, kantigem Stängel (innen nicht hohl - Unterschied zum Sumpf-Hornklee); Blätter aus fünf Blättchen zusammengesetzt, davon obere drei Blättchen kurz gestielt, unteres Paar direkt am Stängel
- Blütezeit: Mai bis September
- Vorkommen: auf mäßig trockenen Wiesen und Weiden, trockenen Ruderalfluren und an Wegrändern; vom sächsischen Tiefland bis in die oberen Lagen des Erzgebirges
- Bemerkungen:
- Ähnliche Arten: Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus, Lotus uliginosus): dem Gemeinen Hornklee sehr ähnlich, aber meist aufrecht wachsend, mehr oder weniger stark behaart, hohler Stängel und breitere, oft bläulichgrüne Blätter; häufig in Nasswiesen, Quellsümpfen und an Tei
Rubus idaeus
- Familie: Rosengewächse
- Merkmale: niedriger Strauch (50 bis 150 cm), Stängel mit feinen Stacheln, Blätter gefiedert mit 5 - 7 eiförmigen, zugespitzten, grob gesägten Fiederblättchen, unterseits weiß-flaumig; Blüten weiß, in lockeren Büscheln von bis zu zehn Einzelblüten; reife Himbeeren sind rot und bestehen aus vielen kleinen einzelnen Früchten mit jeweils einem Samenkorn
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Vorkommen: auf Waldlichtungen, Kahlschlägen, Straßen- und Bahnböschungen sowie in Gebüschen, Hecken und lichten Wäldern; im Erzgebirge sehr häufig (deutlich häufiger als im sächsischen Tiefland)
- Bemerkungen: Die Früchte sind sehr schmackhaft, vitaminreich und vielseitig in der Küche verwendbar. Die (vorzugsweise in der Blütezeit gesammelten) Blätter können zu Tee verarbeitet werden, der blutreinigend, fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt.
- Ähnliche Arten:
Ajuga reptans
- Familie: Lippenblütengewächse
- Merkmale: Blüten: kräftig blau, besonders im Frühling sehr auffällig; bis 30 cm hoch, mit kreuzgegenständigen Blättern (von unten nach oben kleiner werdend); oberirdische Ausläufer
- Blütezeit: April bis August
- Vorkommen: feuchte Wiesen, Gebüsche, Wegränder, Grabenränder, fast überall häufig
- Bemerkungen: Eine Form mit roten Blättern wird als Zierpflanze gezogen
- Ähnliche Arten: weitere Art: Heide-Günsel (Ajuga genevensis): stark behaart, keine oberirdischen Ausläufer, wärmeliebend, nur in den unteren Berglagen und auch dort nicht häufig
Fagus sylvatica
- Familie: Buchengewächse
- Merkmale: Bis 30 m hoher Laubbaum; Rinde glatt, grau, auch bei älteren Exemplaren kaum rissig; Höchstalter 300 Jahre; Äste meist steil aufrecht und an den Enden nur wenig überhängend; Blätter kurz gestielt, 5 - 10 cm lang und länglich-elliptisch; männliche Blüten in Büscheln, weibliche Blüten einzeln in einer vierklappigen Hülle eingeschlossen; Früchte: Bucheckern; Schattenbaumart
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: : vor der Besiedlung häufigster Baum des Ost-Erzgebirges; konkurrenzkräftigste Baumart auf "mittleren" Standorten (vor allem keine Bodennässe, aber ausreichende Niederschläge), entsprechend Vorkommen von den unteren Berglagen bis zum höchsten Gipfel (Buch
- Bemerkungen: während Rotbuchen das Schwefeldioxid-Waldsterben der 70er bis 90er Jahre relativ gut überstanden haben, leiden sie heute ganz besonders an den hohen Ozon-Belastungen, die v.a. auf Autoabgase zurückgehen ("neuartige Waldschäden"). Die in Parkanlagen gepflanzten Blutbuchen und Hängebuchen sind Zuchtformen der heimischen Rotbuche.
- Ähnliche Arten: Hain-Buche (Weiß-Buche Carpinus betulus): nicht mit der Rot-Buche verwandt, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse; glatte, graue Rinde mit auffälligen Längswülsten (Stammquerschnitt daher mit vielen Buchten); in nährstoffreicheren Laubwäldern des
Silene dioica (Melandrium rubrum)
- Familie: Nelkengewächse
- Merkmale: Blüten: rot, zahlreich, männliche und weibliche getrennt); röhrenförmiger Kelch mit 5 tief zweilappigen Kronenblättern; zwei- oder mehrjährige, 30 - 80 cm hohe, drüsig behaarte Pflanze; Blätter 2 - 3 cm lang, sitzend, eiförmig zugespitzt
- Blütezeit: April bis September
- Vorkommen: bevorzugt in lichten Wäldern, in Staudenfluren und Gebüschen; häufig
- Bemerkungen:
- Ähnliche Arten:
Digitalis purpurea
- Familie: Braunwurzgewächse
- Merkmale: Blüten: purpurrot oder weiß; Pflanze zweijährig, 1. Jahr Rosette eiförmiger bis länglich eiförmiger Blätter, 2. Jahr bis 1,50 m hoher Stängel mit langer Blütentraube
- Blütezeit: Juni bis August
- Vorkommen: Wälder, Gebüsche, Wald-, Wegränder, vor allem im Bergland verbreitet
- Bemerkungen: Die ganze Pflanze ist stark giftig und wurde früher medizinisch zur Bereitung von Herzmitteln genutzt, war aber aufgrund des stark schwankenden Wirkstoffgehaltes sehr bedenklich in der Anwendung. Die ursprünglich im westlichen Mitteleuropa beheimatete Art wurde im 19. Jahrhundert an verschiedenen Stellen in Sachsen ausgesät und von dort weiterverbreitet. Wegen ihrer Attraktivität wird sie in Gärten oft als Zierpflanze gezogen und verwildert von dort leicht.
- Ähnliche Arten: weitere Art: Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora): gelbe Blüten, wärmeliebend, selten in den Laubwäldern des unteren Berglandes, gefährdete Art
Abies alba
- Familie: Kieferngewächse
- Merkmale: Immergrüner, bis etwa 50 m hoher Nadelbaum mit kräftigem, geraden Stamm; ältere Äste fast waagerecht abstehend, jüngere Äste und Zweige der Gipfelregion schräg aufrecht; Rinde grau gefärbt und glatt (erst im Alter zunehmend rissig), Nadeln höchstens 3 cm lang, biegsam, vorn stumpf, oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite mit zwei hellen Streifen; Zapfen um 10 cm lang, aufrecht walzenförmig, anfangs grün, später orangebraun, zur Reifezeit blassbraun, Samen fallen aus dem stehenden Zapfen aus (Zapfen fällt nicht zu Boden wie Fichtenzapfen)
- Blütezeit: bis
- Vorkommen: Bergmischwälder, kühle, nicht zu trockene Standorte; einstmals eine der Hauptbaumarten des Ost-Erzgebirges, durch Kahlschlagsforstwirtschaft und Luftverschmutzung selten geworden (weniger als 1000 Alttannen im Ost-Erzgebirge).
- Bemerkungen: In Gärten und Parkanlagen gibt es mehrere, meist ähnlich aussehende Arten wie Nordmanntanne (häufig auch in Weihnachtsbaumkulturen), Koreatanne und Coloradotanne
- Ähnliche Arten:
Die Pflanzenbeschreibungen entstammen dem Naturführer Ost-Erzgebirge Band 1 Pflanzen und Tiere (2007 herausgegeben von der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. )