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Anemone nemorosa
- Familie: Hahnenfußgewächse
- Merkmale: Blüte: weiß oder rosa mit gelben Staubbeuteln; meist nur eine Blüte, endständig, 2 bis 4 cm groß; 10 bis 30 cm hoch, aufrechter, schwach behaarter Stängel; Blätter quirlförmig, gestielt, bis zum Grund dreiteilig und nochmals geteilte zwei- bis fünfteilige Abschnitte
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: weit verbreitet in Laubmischwäldern und auf schattigen Bergwiesen; im sächsischen Tiefland wesentlich seltener als im Bergland
- Bemerkungen: als einer der ersten Frühlingsblüher wichtige Bienennahrung
- Ähnliche Arten: verwandte Art: Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides): bis auf die gelbe Blüte dem Busch-Windröschen ähnlich, jedoch die drei Blätter (fast) ungestielt; selten in einigen Tälern des unteren Ost-Erzgebirges in nährstoffreichen, basischen Laubmischwälde
Meum athamanticum
- Familie: Doldengewächse
- Merkmale: Blüten: weiß (manchmal hellgelb oder rosa), sehr klein, in 5- bis 15-strahligen, doppelt verzweigten Dolden; 6 feine Hüllblätter unter der Gesamtdolde; 10 – 45 cm hoch, meist unverzweigter, gefurchter Stängel; Blätter 2- bis 4-fach gefiedert mit haarfeinen, 2- 6 mm langen, fein zugespitzten Zipfeln; Früchte 6 – 8 mm lang und 3 – 4 mm breit, mit stark hervor tretenden Rippen; markanter "Köppernickelduft" der Erzgebirgsluft
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Vorkommen: typische und häufige Art der Bergwiesen im Ost-Erzgebirge; ansonsten nur in wenigen deutschen Mittelgebirgen
- Bemerkungen: wegen des kräftig würzigen Geschmacks, zur Herstellung von Salaten, Suppen, Fleischgerichten und Soßen geeignet; jedoch nicht für Schwangere geeignet ("Bärwurz" kommt von "gebären"); in Bayern wird aus Bärwurz Likör hergestellt
- Ähnliche Arten:
Sorbus aucuparia
- Familie: Rosengewächse
- Merkmale: bis etwa 15 m hoher Laubbaum oder wenig verzweigter Strauch mit glatter Borke; junge Äste rötlichgrau und anfangs filzig behaart; Blätter unpaarig gefiedert; Fiederblättchen eiförmig, 4 - 6 cm lang und scharf gezähnt; Blüten gelblichweiß und zahlreich in großen doldenähnlichen Blütenständen; Früchte ("Vogelbeeren") rot, fast kugelförmig und etwa erbsengroß
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Vorkommen: eine der anspruchslosesten einheimischen Baumarten, auf sauren Böden sowohl im schattigen Unterstand von Laub- und Nadelwäldern als auch als Erstbesiedler auf besonnten Kahlschlägen; im Ost-Erzgebirge bis in die Kammlagen fast überall häufig, unter andere
- Bemerkungen: Die Beeren können (möglichst nach den ersten Frösten geerntet) zur Marmeladen- und Likörherstellung verwendet werden. Eine besondere Zuchtform mit essbaren Früchten ist die Edel-Eberesche
- Ähnliche Arten: weitere Arten: Als verwandte Art tritt im sächsischen Elbtal die seltene, hier stark gefährdete Elsbeere (Sorbus torminalis) auf, die wesentlich wärmere Standorte bevorzugt. Gelegentlich als Alleebaum gepflanzt wird auch die Schwedische Mehlbeere (Sorbus
Picea abies
- Familie: Kieferngewächse
- Merkmale: bis 50 m hoher Nadelbaum; Stamm gerade, bis 1 m dick mit meist waagerecht bis schräg abwärts abstehenden Seitenzweigen, ausgewachsene Bäume mit kegelförmiger Krone; Rinde bräunlich-rot, Nadeln 1 - 2,5 cm lang, ziemlich starr, vierkantig, spitz, dunkelgrün; junge Zapfen grün, reife Zapfen hellbraun und bis etwa 16 cm lang, hängend, reife Zapfen fallen komplett zu Boden (anders als Tannenzapfen, die fast nie auf den Boden gelangen)
- Blütezeit: bis
- Vorkommen: weit verbreitet in den kühleren Regionen Europas, natürlich in den Bergfichtenwäldern der Kammlagen des Erzgebirges, in Fichten-Moorwäldern sowie als Nebenbaumart an kühlen und feuchten Standorten in mittleren Berglagen, durch Forstwirtschaft heute aber a
- Bemerkungen: Als "Brotbaum der Forstwirtschaft" seit Anfang des 19. Jahrhunderts auf fast allen Waldstandorten - geeigneten und ungeeigneten - im Erzgebirge gepflanzt und danach im Kahlschlagsverfahren bewirtschaftet; in den 70er bis 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in den oberen Gebirgslagen auf großen Flächen den Schwefeldioxid-Waldschäden zum Opfer gefallen; außerdem auf (wechsel-)feuchten Standorten stark sturmwurfgefährdet sowie in trocken-warmen Sommern starker Borkenkäferbefall
- Ähnliche Arten: Serbische Fichte (Picea omorika): nur ein kleines natürliches Verbreitungsgebiet im Grenzraum Serbien/Bosnien (Art erst 1876 entdeckt!); seither aber in Mitteleuropa häufig gepflanzt, unter anderem als vermeintlich "rauchgas-tolerante" Ersatzbaumart im Er
Alchemilla vulgaris agg.
- Familie: Rosengewächse
- Merkmale: Blüten: hellgrün bis gelb, sehr klein; 5 bis 40 cm, Blätter rundlich ("mantelartig"), in 7 bis 11 einzelne Abschnitte ("Lappen") geteilt, welche am Blattstiel fast dreieckförmig, am Blattrand halbkreisförmig sind, Ränder gezähnt
- Blütezeit: Mai bis September
- Vorkommen: Wiesen, Weiden, Ruderalstellen und Staudenfluren; Verbreitung der einzelnen Unterarten verschieden, aber alle im Berg- und Hügelland häufiger als im Tiefland
- Bemerkungen: Die Artengruppe Alchemilla vulgaris agg. besteht aus einzelnen, sehr ähnlichen, sich durch Apomixis (Samenbildung ohne Befruchtung) fortpflanzenden Unterarten, die nur mit Hilfe weiter führender Literatur genau bestimmt werden können; Frauenmantel gilt seit altersher als Heilpflanze gegen Frauenkrankheiten; Alchemisten (lateinischer Name!) hingegen sollen sich von den glitzernden Tautropfen, die sich an kühlfeuchten Morgen auf den Blättern finden, anregen lassen haben, mit der Pflanze zu experimentieren
- Ähnliche Arten:
Calluna vulgaris
- Familie: Heidekrautgewächse
- Merkmale: Blüten: blass violett bis rosa, klein; 30 bis 60 cm hoher, immergrüner Zwergstrauch; Blätter linealisch bis nadelförmig, dachziegelartig übereinander
- Blütezeit: August bis September
- Vorkommen: in Heidegebieten, Borstgras- und Sandmagerrasen, an Felskanten und in lichten Nadelwäldern auf sauren Sand- und Moorböden
- Bemerkungen: Das Heidekraut prägt viele saure und arme Heidelandschaften. Auch die Sandsteinflächen im Ost-Erzgebirge - heute mit Kiefern- und Fichtenforsten bestockt - waren nach jahrhundertelanger (Über-)Nutzung solche offenen Heidegebiete ("Dippoldiswalder Heide", "Hirschbachheide", "Höckendorfer Heide" usw.).
- Ähnliche Arten:
Tussilago farfara
- Familie: Korbblütengewächse
- Merkmale: Blüten: goldgelb, Blütenstängel mit rötlichen Schuppen; 7 - 30 cm, mit unterirdischen Ausläufern; Blätter rundlich, regelmäßig spitz gelappt, seicht gezähnt, gestielt, jung beidseitig filzig behaart; Blätter erscheinen nach der Blüte und erreichen erst im Spätfrühling ihre volle Größe (bis 25 cm Durchmesser)
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: Ruderalstellen, feuchte Äcker, bis in die Kammlagen, überall häufig
- Bemerkungen: Blüten und Blätter werden medizinisch bei Entzündungen und Erkrankungen der Atmungsorgane angewandt (Huflattich-Hustentee)
- Ähnliche Arten:
Convallaria majalis
- Familie: Liliengewächse
- Merkmale: Blüten: weiß, kleine Glöckchen in lockerer, nach einer Seite überhängender Traube, stark duftend; bis 20 cm; meist zwei lanzettliche Blätter, die direkt aus dem Wurzelstock hervorkommen; scharlachrote Beeren
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Vorkommen: lichte, bodensaure (Eichen-)Wälder, allgemein häufig, in den oberen Berglagen seltener
- Bemerkungen: stark giftig (Verwechslungsgefahr mit Bärlauch!)
- Ähnliche Arten:
Digitalis purpurea
- Familie: Braunwurzgewächse
- Merkmale: Blüten: purpurrot oder weiß; Pflanze zweijährig, 1. Jahr Rosette eiförmiger bis länglich eiförmiger Blätter, 2. Jahr bis 1,50 m hoher Stängel mit langer Blütentraube
- Blütezeit: Juni bis August
- Vorkommen: Wälder, Gebüsche, Wald-, Wegränder, vor allem im Bergland verbreitet
- Bemerkungen: Die ganze Pflanze ist stark giftig und wurde früher medizinisch zur Bereitung von Herzmitteln genutzt, war aber aufgrund des stark schwankenden Wirkstoffgehaltes sehr bedenklich in der Anwendung. Die ursprünglich im westlichen Mitteleuropa beheimatete Art wurde im 19. Jahrhundert an verschiedenen Stellen in Sachsen ausgesät und von dort weiterverbreitet. Wegen ihrer Attraktivität wird sie in Gärten oft als Zierpflanze gezogen und verwildert von dort leicht.
- Ähnliche Arten: weitere Art: Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora): gelbe Blüten, wärmeliebend, selten in den Laubwäldern des unteren Berglandes, gefährdete Art
Ranunculus ficaria
- Familie: Hahnenfußgewächse
- Merkmale: Blüte: goldgelb (später hellgelb) mit je 8 bis 11 (als Ausnahme unter den Hahnenfuß-Arten) Kronblättern; Blüten 2 bis 3 cm groß; mehrjährige, krautige Pflanze, 10 bis 30 cm; niederliegende bis aufsteigende, kahle Stängel; Laubblätter herz- bis nierenförmig, oft fettig-glänzend
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: häufig in feuchten, naturnahen Laubwäldern, aber auch in Parkanlagen und auf schattigen Wiesen; vom Tiefland bis höhere Lagen des Erzgebirges
- Bemerkungen: Das Scharbockskraut kann sich auch über die zum Teil keulenförmig verdickten Wurzeln oder über Brutknöllchen in den Blattachseln vegetativ vermehren. Noch ungeöffnete Blütenknospen können als vitaminreicher, scharfer Zusatz zu Wildkrautsalaten verwendet werden - die übrige Pflanze ist jedoch giftig!
- Ähnliche Arten:
Caltha palustris
- Familie: Hahnenfußgewächse
- Merkmale: Blüte: glänzend hell- bis dottergelb, bis 5 cm groß; 15 bis 40 cm; mit steifen, hohlen Stängeln und dunkelgrünen, herz- oder nierenförmigen Blättern; Blattränder gekerbt oder gezähnt; die bis 10 cm großen Grundblätter sind lang- ,die deutlich kleineren Stängelblätter sind kurz gestielt oder sitzend; nach dem Abblühen Ausbildung von sternförmig ausgebreiteten, bis 2,5 cm langen Früchten
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: häufig an Bachufern, auf Nasswiesen und in Auwäldern
- Bemerkungen: Blütenknospen früher als Kapern-Ersatz genutzt, jedoch: Pflanze ist giftig!
- Ähnliche Arten:
Oxalis acetosella
- Familie: Sauerkleegewächse
- Merkmale: Blüten: weiß oder rötlich geadert mit 5 Kronblättern; einzeln, an langen Stielen; 8 bis 15 cm hoch, meist wintergrün, ohne oberirdischen Stängel; alle Blätter grundständig, langgestielt, dreizählig kleeartig (Blätter können bei Trockenheit oder auch Berührung zusammengeklappt werden); Kapselfrucht, die die reifen Samen über 2 m weit schleudern kann
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: Wälder aller Art, im gesamten sächsischen Berg- und Hügelland häufig, schattenertragend
- Bemerkungen: angenehm säuerlicher Bestandteil von Wildkrautsalaten, allerdings kann die enthaltene Oxalsäure in größeren Mengen vor allem für nierenkranke Menschen giftig wirken
- Ähnliche Arten: Aufrechter Sauerklee (Oxalis stricta): gelb blühend; häufiger Neophyt (ursprüngliche Heimat Nordamerika) in Gärten, auf Äckern und Ruderalflächen; sehr ähnlich der (noch) etwas seltenere, aus dem Mittelmeergebiet stammende Hornfrüchtige Sauerklee (Oxalis
Viola tricolor
- Familie: Veilchengewächse
- Merkmale: Blüten: mit 5 vorrangig violett, gelb oder weißlich gefärbten Kronblättern (die oberen zwei meist blauviolett, die unteren heller, das unterste mit Sporn: 10 bis 40 cm; Hauptblätter herz-eiförmig bis länglich, Nebenblätter klein und aus unterschiedlich großen Einzelblättern bestehend
- Blütezeit: April bis Oktober
- Vorkommen: vor allem auf Bergwiesen, Sand-Magerrasen, Äckern, Brachflächen und an Waldrändern; in Sachsen vor allem in Gebirgslagen (so auch im Ost-Erzgebirge) häufig
- Bemerkungen: Stiefmütterchentee wirkt blutreinigend und harntreibend
- Ähnliche Arten: Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis): kleinere, gelb und weiß gefärbte Blüten; häufig auf Äckern und Brachflächen
Die Pflanzenbeschreibungen entstammen dem Naturführer Ost-Erzgebirge Band 1 Pflanzen und Tiere (2007 herausgegeben von der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. )